Neue Blitzertechnik: Section Control in Niedersachen bittet Bleifüße zur Kasse

News veröffentlicht am 8. Januar 2019 von bussgeldkataloge.de

Mal kurz den Fuß vom Gas nehmen und im Umkreis des Blitzers etwas langsamer fahren, reicht auf der Bundesstraße 6 nicht mehr aus. Die sogenannte Section Control misst in Niedersachsen die Geschwindigkeit der Autofahrer nicht wie gewohnt an einer bestimmten Stelle, sondern über einen längeren Fahrbahnabschnitt hinweg.

Neue Technik erlaubt Messung über einen längeren Streckenabschnitt

Die Section Control in Niedersachsen wird mit Hilfe von Schildern angekündigt

Die Section Control in Niedersachsen wird mit Hilfe von Schildern angekündigt

Die Section Control in Niedersachsen ist deutschlandweit der erste Streckenradar und wurde bereits  2015 auf der 2,2 Kilometer langen Strecke installiert. Aus Datenschutzgründen konnte er jedoch erst im Dezember 2018 den Betrieb aufnehmen.
Die Technik für die neuartigen Blitzer stammt aus Jena. Sobald der Fahrer in den von der Section Control erfassten Bereich hineinfährt, wird ein Bild aufgenommen, welches anschließend verschlüsselt wird. Beim Verlassen des Streckenabschnitts wird ein weiteres Foto erstellt, auf das ebenso nicht zugegriffen werden kann.

Stellt die Section Control beim Abgleich der Bilder eine Überschreitung des Tempolimits fest, erstellt das Radarmessgerät ein Blitzerfoto.

FDP, Grüne und ADAC sind noch nicht überzeugt

Laut Verkehrsministerium würden Schilder rechtzeitig auf das Messgerät aufmerksam machen. Zudem würden Fotos von gesetzestreuen Fahren sofort gelöscht. Ein Zugriff auf die Daten sei nicht möglich. Im Niedersächsischen Landtag haben die Grünen und die FDP trotzdem datenschutzrechtliche Bedenken.

Die Section-Control-Technik in Niedersachsen hat sich in den Nachbarländern bereits bewährt

Die Section-Control-Technik in Niedersachsen hat sich in den Nachbarländern bereits bewährt

Deutschlands Nachbarländer haben die Section Control-Technik bereits erfolgreich etabliert. In Belgien belegen Untersuchungen einen Rückgang der zu schnell fahrenden Wagen auf den bemessenen Strecken. Und auch Österreich kann weniger Unfälle auf Grund von überhöhtem Tempo verzeichnen.

Die Pilotphase der Section Control in Niedersachen läuft noch bis Juni 2020. Die Strecke ist bekannt für ihre hohe Zahl an schweren Unfällen und wird täglich von etwa 15 000 Autofahrern genutzt. Nach der Auswertung der Testphase werde laut Verkehrsministerium geprüft, an welchen Stellen sich der Betrieb der Section Control ebenfalls anbiete. Der ADAC allerdings bleibt skeptisch, ob der Einsatz der teuren Technik tatsächlich zu mehr Verkehrssicherheit führt.

Die ersten Bußgelder drohen Verkehrssündern ab Mitte Januar 2019. Vom 19. Dezember 2018 bis 14. Januar 2019 lief lediglich eine Probephase, in der nur gemessen und Arbeitsabläufe getestet wurden. Seit dem 14. Januar ist der Streckenradar scharf geschaltet.

Bildnachweise: istockphoto.com – mjbs / Fotolia.com – photo 5000

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