Als Querungshilfe bzw. Querungsanlagen werden Einrichtungen bezeichnet, die Fußgängern und ggf. auch Radfahrern das Überqueren der Verkehrswege erleichtern und sicherer machen sollen. Dabei gibt es unterschiedliche bauliche und betriebliche Maßnahmen, die hierzu ergriffen werden können. Wichtig ist: Nicht an allen Überquerungshilfen haben Fußgänger auch tatsächlich Vorrang vor dem fließenden Verkehr.
Bußgeldkatalog: Fehlverhalten an einer Querungshilfe für Fußgänger
Verstoß | Bußgeld | Punkte |
---|---|---|
Rotlicht als Fußgänger missachtet | 5 € | |
... Unfall verursacht | 10 € | |
Rotlicht als Radfahrer missachtet | 60 € | 1 |
... andere gefährdet | 100 € | 1 |
... Unfall verursacht | 120 € | 1 |
Vorrang eines Fußgängers auf einem Zebrastreifen missachtet | 80 € | 1 |
... andere gefährdet | 100 € | 1 |
... Unfall verursacht | 120 € | 1 |
FAQ: Querungshilfe
Wer hat an einer Verkehrsinsel Vorrang?
Sofern die Fußgängerinsel nicht zusätzlich mit einem Zebrastreifen daherkommt, haben sämtliche Fahrzeuge auf der Fahrbahn Vorrang. Fußgänger müssen warten.
Bei welchen Querungshilfen haben Fußgänger Vorrang vor Fahrzeugen?
Nur bei Fußgängerüberwegen, den sog. „Zebrastreifen“, haben Fußgänger Vorrang. An Verkehrsinseln hingegen haben Fußgänger zu warten, bei Ampeln regeln die Lichtzeichen den Vorrang.
Droht Fußgängern eine Strafe, wenn sie die Straße nicht an der Querungshilfe überqueren?
Ja, zumindest wenn dies zum Unfall führt. Hier ist mit einem Verwarnungsgeld von 10 Euro zu rechnen.
Formen der Querungshilfe
Inhalt
Die meisten Verkehrsteilnehmer denken bei Querungshilfen wohl an für Fußgänger geschaffene Verkehrsinseln, die zwischen zwei Fahrstreifen, durch bauliche Maßnahmen abgesetzt, eingerichtet sind. Meist machen eine Barke, ein blauer Richtungspfeil und davorliegende Sperrflächen Autofahrer auf diese Mittelinseln aufmerksam.
Doch im Grunde gibt es zahlreiche Formen, die eine Überquerungshilfe haben kann. Zu unterscheiden ist dabei zwischen baulichen und betrieblichen Maßnahmen. Im Grunde fallen sämtliche Einrichtungen, die dem Fußgänger- und Radverkehr das Überqueren der Straße erleichtern sollen, unter den Sammelbegriff der Querungshilfe. Die bekanntesten betrieblichen Maßnahmen, die hierzu im Straßenverkehr ergriffen werden, sind die Einrichtung von Fußgängerüberwegen („Zebrastreifen“) und die Regelung durch Lichtzeichenanlagen (Ampeln).
Darüber hinaus gibt es aber auch unterschiedliche bauliche Maßnahmen, die als Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer fungieren können. Dies umfasst neben den bereits genannten Verkehrsinseln z. B.:
- Überführungen bzw. Unterführungen (räumliche Trennung von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern)
- Plateaupflasterung (teilweise Aufpflasterung auf der Fahrbahn als Verbindung zwischen Gehwegen)
- vorgezogene Seitenräume (Gehwege reichen ein Stück weit in die Fahrbahn hinein)
Bei welcher Querungshilfe Fußgänger und Radfahrer wirklich Vorrang haben
Einen Vorrang vor Autofahrern haben Fußgänger regelmäßig nur an Zebrastreifen. An Fußgängerampeln sind die Lichtzeichen ausschlaggebend.
Bei allen anderen Überquerungshilfen gilt für Fußgänger: Autos haben Vorrang!
Ausgenommen sind hier natürlich Unter- sowie Überführungen, bei denen Straßen- und Fußgängerverkehr räumlich voneinander getrennt sind.
Letztlich sollten Fahrzeugführer an entsprechenden Engstellen und insbesondere bei Mittelinseln besonders aufmerksam sein und nicht auf den eigenen Vorrang beharren. Fußgänger, insbesondere Kinder, die die Verkehrsregeln nicht so gut kennen, könnten dem Irrtum erliegen, dass die Querungshilfe ihnen ein Vorrecht gewährt. Die gegenseitige Rücksichtnahme ist insbesondere an solchen Stellen von Bedeutung, an denen sich Verkehrswege kreuzen, was eine Querungshilfe mit einschließt. Und letzten Endes ist es immer sicherer, einmal zu viel zu bremsen, als einen Unfall zu riskieren.
Wer muss eine Querungshilfe, wenn sie auf einer Kreisstraße durch einen Ort führt, genehmigen. Kreis oder Gemeinde?
Ich wohne in einer stark befahrenen Straße.
In dieser Straße gibt es mehrere Überquerungshilfen ohne Zebrastreifen.
Gleichzeitig wohnen in dieser Straße sehr viel alte Menschen mit Rollator und Rollstuhlfahrer, die durch
eine in der Straße ansässigen sozialen Einrichtung betreut werden.
Immer wieder ist zu beobachten, dass rücksichtslose Autofahrer, von diesen eher hilfsbedürftigen Menschen keinerlei
Notiz nehmen beim Versuch die Straße zu überqueren. Stattdessen wird häufig mit überhöhter Geschwindigkeit an
ihnen vorbeigebrettert.
Warum ist es in so einem Fall nicht möglich, einen Übergang mit Zebrastreifen einzurichten?
Mich wundert, dass das Thema Rückstau keine Beachtung findet. Nicht Eine:r von hundert Autofahrer:innen achten bei Rückstau darauf, eine Lücke für die Überquerung zu lassen. Damit wird der Sinn der Querungshilfe obsolet.
Nach einem Linksabbiegen befindet sich nach ca. 15 mtr. eine Überquerungshilfe in der Fahrbahn unser Fz ist nicht mehr im Abbiegevorgang hat der Füßgänger hier noch den Vorrang durch das Abbiegen oder nicht mehr ?
Wie lautet die Begründung darauf dass es querhilfen ohne Zebrastreifen gibt. Was spricht dagegen querhilfen immer mit zeba zu versehen. Erhöhter Schutz für schwache Teilnehmer wie kinder. Pers mit kinderwagen. Gehhinderte Senioren innen. Danke für die antwort.
Guten Tag, mich würde interessieren, wie die Vorfahrt für Fußgänger aussieht, wenn sich die Querungshilfe an einer Kreuzung befindet und Autos nach links abbiegen. Ich habe gelernt, dass ich als abbiegendes Auto den Fußgängern in der Zielstraße dann Vorfahrt gewähren muss. Entfällt diese Regel bei Querungshilfe etwa?