Laufrichtung bei Reifen: Welche Rolle spielt sie?

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Wie der Name bereits vermuten lässt, gibt die sogenannte Laufrichtung bei Reifen an, in welcher Richtung diese montiert werden sollten. Werden sie falsch herum aufgezogen, kann sich dies negativ auf die Eigenschaften der Pneus auswirken. Aber hat jeder Reifen eine Laufrichtung? Woran können Sie laufrichtungsgebundene Reifen erkennen? Und ist die Laufrichtung auch bei Fahrradreifen von Bedeutung? Antworten finden Sie in diesem Ratgeber.

FAQ: Laufrichtung bei Reifen

Haben Autoreifen immer eine Laufrichtung?

Nein, es gibt durchaus auch Reifen ohne Laufrichtung. Da laufrichtungsgebundene Reifen vor allem im Winter, also bei Regen, Matsch oder Schnee, durch ihre positiven Eigenschaften überzeugen, gibt es besonders viele Winte‌rreifen mit Laufrichtung. Im Gegensatz dazu kommen Sommerreifen meist ohne Laufrichtung aus.

Wie erkennt man die Laufrichtung von Reifen?

Die Laufrichtung von Autoreifen erkennen Sie normalerweise an dem seitlich aufgeprägten Pfeil direkt auf dem Pneu. Daneben können die Begriffe „Rotation“ (Drehung) oder „Direction“ (Richtung) zu lesen sein. In die Richtung, in die der Pfeil zeigt, muss der Reifen montiert werden. Mit einem geschulten Blick können Kraftfahrer bei einem Reifen die Laufrichtung bereits erkennen, ohne auf den Pfeil zu achten. Manchmal fehlen die gerade beschriebenen Symbole auch. In einem solchen Fall können Sie beispielsweise die Laufrichtung bei Winterreifen anhand der Rillen im Reifenprofil erkennen. Diese bilden ein „V“, wobei die Spitze des Buchstabens die Laufrichtung angibt.

Welche Reifen haben keine Laufrichtung?

Reifen ohne Laufrichtung erkennen Sie daran, dass diese kein V-förmiges Profil haben. Allgemein weisen asymmetrische Reifen keine Laufrichtung auf. Aus diesem Grund eignen sie sich besonders gut als Ersatzreifen, weil jedes Rad an jede Position aufgezogen werden kann und Sie daher bei einem Reifenwechsel die Laufrichtung komplett außer Acht lassen können.

Wie Sie die Laufrichtung bei Reifen erkennen

An diesem Symbol können Sie bei Winter- oder Sommerreifen die Laufrichtung erkennen.
An diesem Symbol können Sie bei Winter- oder Sommerreifen die Laufrichtung erkennen.

Einen Reifen mit Laufrichtung erkennen Sie grundsätzlich daran, dass sich ein Pfeil an seiner Flanke befindet. Teilweise können dort auch die Begriffe „Rotation“ (Drehung) oder „Direction“ (Richtung) aufgeprägt sein. In die Richtung, in die der Pfeil zeigt, muss der Reifen montiert werden. Fehlen die Symbole, welche die Laufrichtung bei Reifen üblicherweise anzeigen, können Kraftfahrer alternativ auch einen genaueren Blick auf das Reifenprofil werfen.

Bei Autoreifen mit Laufrichtung bilden die Rillen des Profils eine Form, die an den Buchstaben „V“ erinnert. Die Spitze des Vs zeigt in die Laufrichtung der Reifen. Wenn Sie also von vorne auf die Pneus schauen, sollte die Spitze nach unten weisen. Zeigt sie nach oben, ist die Laufrichtung der Reifen falsch und Sie sollten die Pneus richtig herum aufziehen (lassen).

Mit oder ohne Laufrichtung: Welche Reifen sind die richtigen?

Bei der Entscheidung, ob Sie sich laufrichtungsgebundene Autoreifen anschaffen oder lieber zu Reifen ohne Laufrichtung wechseln sollten, kommt es stets auf die Nutzung des Fahrzeugs an:

Wann sind laufrichtungsgebundene Reifen empfehlenswert?
Wann sind laufrichtungsgebundene Reifen empfehlenswert?
  • Werden hohe Geschwindigkeiten gefahren oder die Fahrbahn ist aufgrund der vorherrschenden Jahreszeit eher nass, matschig oder mit Schnee bedeckt, eigen sich Reifen mit Laufrichtung.
  • Nutzen Sie das Fahrzeug allgemein eher selten und sind vorrangig innerhalb geschlossener Ortschaften unterwegs, sind asymmetrische Autoreifen in der Regel vollkommen ausreichend.

Vor allem aufgrund ihrer positiven Eigenschaften bei winterlichen Wetterverhältnissen gibt es weitaus mehr Winterreifen mit Laufrichtung als Sommerreifen. Dies muss allerdings nicht automatisch bedeuten, dass Winterreifen ohne Laufrichtung eine schlechte Idee sind. Lassen Sie sich am besten vom Reifenhändler Ihres Vertrauens beraten, bevor Sie eine endgültige Entscheidung fällen.

Welche Auswirkungen hat eine falsche Laufrichtung bei Reifen?

Entscheiden Sie sich beim Aufziehen der Reifen für die falsche Laufrichtung, wird Ihnen dies wahrscheinlich erst auffallen, sobald Sie bei Regen mit dem Kfz unterwegs sind. Auf trockener Straße machen sich falsch montierte laufrichtungsgebundene Autoreifen lediglich durch ein etwas lauteres Fahrgeräusch bemerkbar.

Sobald es regnet, kann das Wasser jedoch nicht mehr abgeleitet werden und es besteht ein erhöhtes Risiko für Aquaplaning. Bei Schnee oder Matsch kann die falsche Laufrichtung bei Reifen dazu führen, dass das Fahrzeug nicht auf der Straße haftet, die Reifen können durchdrehen und das Kfz gerät ins Schliddern. Daher sollten Sie unbedingt auf eine korrekte Laufrichtung der Reifen achten.

Gibt es auch Fahrradreifen mit Laufrichtung?

Auch Fahrradreifen können laufrichtungsgebunden sein. In einem solchen Fall ist meist auch ein Pfeil auf dem Pneu zu erkennen, der die korrekte Richtung angibt. Darüber hinaus sind solche Reifen fürs Fahrrad mit den Aufdrucken „Front“ und „Rear“ ausgestattet. Diese geben die Laufrichtung für Vorder- und Hinterrad an.

Über den Autor

Dr. Philipp Hammerich (Rechtsanwalt)
Dr. Philipp Hammerich

Dr. Philipp Hammerich studierte an der Universtät Hamburg und absolvierte sein Referendariat am OLG Hamburg. Er promovierte beim damaligen Richter am BVerfG, Prof. Dr. Hoffmann-Riem. Zugelassen als Rechtsanwalt ist er seit 2007. Seine thematischen Schwerpunkte liegen u. a. in den Bereichen Straf-, Zivilrecht.

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