Sollte es einen verpflichtenden Fahrtauglichkeitstest für autofahrende Senioren in Deutschland geben? Diese Frage wird immer wieder diskutiert, besonders wenn Schlagzeilen auftauchen, dass ein älterer Fahrzeugfahrer einen Verkehrsunfall verursacht hat. Doch Bundesverkehrsminister Scheuer sieht keinen Anlass für eine solche Verpflichtung.
Scheuer: Kein Grund für verpflichtende Tests

Sollte eine Fahrtauglichkeitsuntersuchung für Senioren Pflicht sein?
Eine Fahrtauglichkeitsuntersuchung für Senioren geschieht bislang nur auf freiwilliger Basis und setzt auf die Eigenverantwortung der Betroffenen. Kein Rentner ist in Deutschland dazu verpflichtet, seine Fahrtauglichkeit prüfen zu lassen – anders als in manchen anderen Ländern, wie z. B. Italien oder der Schweiz, wo sich Autofahrer ab einem bestimmten Alter regelmäßigen Tests unterziehen müssen..
Doch Bundesverkehrsminister Scheuer sieht keinen Grund, dies hierzulande zu ändern. So äußerte er gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe:
„Aus der Unfallstatistik ergeben sich keine Auffälligkeiten. Unfälle können einem 21 Jahre alten Fahrer genauso passieren wie einer 81 Jahre alten Fahrerin.“
Rentner in der Unfallstatistik

Pflicht zur Fahrtauglichkeitsuntersuchung? Senioren sind für rund 16 Prozent der Unfälle verantwortlich.
Dahingegen verursachen die 18- bis 25-jährigen Autofahrer 19,4 Prozent der Unfälle mit Verletzten, obwohl sie nur einen Bevölkerungsanteil von 7,7 Prozent ausmachen.
Doch während die Unfälle, die von jüngeren Fahrern verursacht werden, vor allem auf Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit zurückgehen, stellen Rentner ein erhöhtes Risiko aufgrund nachlassender Sinne und Reaktionsgeschwindigkeit dar. Und dies sollte nicht ignoriert werden, warnt ein Unfallforscher der Versicherungs-Wirtschaft und fordert deshalb eine verpflichtende Fahrtauglichkeitsuntersuchung für Senioren ab 75 Jahren.