Positives MPU-Gutachten kaufen: Geht das so einfach?

Wurde einem auffällig gewordenen Kraftfahrer der Führerschein erst einmal entzogen, bekommt er ihn normalerweise nicht so leicht wieder zurück. Oft ist eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) an eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis geknüpft. Da diese jedoch mit einigen Kosten und Mühen verbunden ist, versuchen manche Verkehrssünder sie zu umgehen, indem sie ein positives MPU-Gutachten kaufen. Doch ist das legal?

FAQ: MPU-Gutachten kaufen

Können Sie sich ein positives MPU-Gutachten kaufen?

Es gibt keine legale Möglichkeit, ein positives MPU-Gutachten zu kaufen.

Welche Strafe kann der Kauf eines positiven MPU-Gutachtens nach sich ziehen?

Wer ein gefälschtes MPU-Gutachten kauft, macht sich der Urkundenfälschung strafbar. § 267 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs (StGB) zufolge droht hier eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.

Gibt es eine legale Alternative?

Ja. Sie haben beispielsweise die Möglichkeit, etwa 15 Jahre zu warten und Ihren Führerschein nach dieser Zeit ohne MPU zurückzubekommen.

Kann man eine positive MPU überhaupt kaufen?

Ist es legal, ein positives MPU-Gutachten zu kaufen?
Ist es legal, ein positives MPU-Gutachten zu kaufen?


Vor allem das Internet ist voll von Angeboten fragwürdiger Händler, die allesamt das gleiche Ziel haben: Sie möchten unsichere Autofahrer dazu bewegen, sich ein positives MPU-Gutachten zu kaufen. Um dies zu erreichen, versprechen sie verzweifelten Fahrern quasi das Blaue vom Himmel und behaupten, das Ganze sei einfach, schnell und es gäbe keine Nachteile.

Angebote dieser Art sollten Sie unweigerlich hellhörig werden lassen. Schließlich ist es in Deutschland keineswegs erlaubt, sich eine positive MPU bzw. das Gutachten einfach zu kaufen und den Führerschein auf diese Weise ohne Probleme zurückzubekommen. Es ist und bleibt illegal, gefälschte Gutachten im Internet oder wo auch immer zu erwerben.

Wenn Sie trotzdem eine MPU kaufen und diesen falschen Nachweis bei der zuständigen Behörde vorlegen, handelt es sich um Urkundenfälschung. Eine Straftat dieser Art kann § 267 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs (StGB) zufolge mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. So kommen Sie dementsprechend weder Ihrem Führerschein näher, noch vermeiden Sie die mit der eigentlichen Untersuchung zusammenhängenden Mühen oder Kosten, wenn Sie versuchen, eine positive MPU zu kaufen.

Gibt es Möglichkeiten, um die MPU legal zu umgehen?

Sie machen sich strafbar, wenn Sie ein gefälschtes MPU-Gutachten kaufen.
Sie machen sich strafbar, wenn Sie ein gefälschtes MPU-Gutachten kaufen.

Wie bereits erwähnt: Eine MPU zu kaufen, ist nicht legal. Dies muss jedoch nicht automatisch bedeuten, dass keine legalen Optionen existieren, um eine MPU zu umgehen. Genauer gesagt haben Sie zwei Möglichkeiten, auf die Sie zurückgreifen können, anstatt ein gefälschtes MPU-Gutachten zu kaufen und sich so strafbar zu machen:

  1. Sie warten ab, bis die Anordnung einer MPU verjährt ist
  2. Sie erwerben einen EU-Führerschein im Ausland

Spätestens 15 Jahre nach der Tat, die letztendlich zum Entzug Ihrer Fahrerlaubnis führte, kommt es zur Verjährung derselbigen. In diesem Fall gilt: Kein Verstoß, keine MPU. Da 15 Jahre allerdings eine sehr lange Zeit sind und es selbst nach Ablauf gut sein kann, dass die zuständige Fahrerlaubnisbehörde eine erneute Führerscheinprüfung verlangt, entscheiden sich einige Fahrer eher für die zweite Variante, wenn es Ihnen schon nicht erlaubt ist, eine positive MPU zu kaufen.

Da Führerscheine aus EU- oder EWR-Mitgliedstaaten in Deutschland grundsätzlich anerkannt werden müssen, können Sie unter gewissen Umständen einen EU-Führerschein im Ausland erwerben und sich anschließend damit im deutschen Straßenverkehr bewegen. Es darf jedoch unter anderem keine Sperrfrist in Deutschland vorliegen und Sie müssen für mindestens sechs Monate im Jahr über einen festen Wohnsitz im jeweiligen EU-Staat verfügen.

Es ist daher z. B. nicht möglich, einen Kurztrip nach Tschechien zu unternehmen, sich dort einen neuen Führerschein zu besorgen und dann wieder die Straßen in Deutschland unsicher zu machen. Dies bestätigte auch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 26. April 2012 (Az. C-419/10). Doch egal, für welche Option Sie sich entscheiden: Beides ist besser, als ein gefälschtes MPU-Gutachten zu kaufen und sich strafbar zu machen.
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Über den Autor

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Cynthia W.

Cynthia ist seit 2016 Online-Redakteurin bei bussgeldkataloge.de. Mit einem umfangreichen Hintergrundwissen zu Rechtsthemen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Konzepte verständlich zu erklären, unterstützt sie unser Redaktionsteam bei der Erstellung von informativen und spannenden Artikeln rund ums Verkehrsrecht.

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