Eine MPU ohne Abstinenznachweis bestehen – das ist möglich

Von Cynthia W.

Letzte Aktualisierung am: 25. September 2023

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Eine der wohl häufigsten Gründe, warum eine medizinisch-psychologische Untersuchung verhängt wird, sind Drogendelikte. Nicht selten ist es deshalb Teil der Auflage, einen oder mehrere Abstinenznachweise zu erbringen. Dies ist jedoch nicht immer Pflicht – eine MPU ohne einen angeordneten Abstinenznachweis ist durchaus möglich.

FAQ: MPU ohne Abstinenznachweis

Brauchen Sie für jede MPU einen Abstinenznachweis?

Nein, das ist beispielsweise nicht nötig, wenn Ihnen die MPU auferlegt wurde, weil Sie zu viele Punkte in Flensburg hatten oder eine Straftat im Straßenverkehr begangen haben.

Wann ist eine MPU ohne Abstinenznachweis möglich?

Das ist immer dann der Fall, wenn die Anordnung zur MPU nichts mit Drogen- oder Alkoholverstöße am Steuer zu tun hat. Im Falle eines einmaligen Verstoßes gegen das Alkoholverbot am Steuer ist es unter Umständen möglich, dass die Behörde auf den Abstinenznachweis verzichtet.

Woher wissen Sie, ob Sie eine MPU ohne Abstinenznachweis ablegen können?

Das wird Ihnen üblicherweise vorher mitgeteilt. Soll ein Abstinenznachweis anhand von Urintests erfolgen, erfahren Sie allerdings immer erst kurz vor den einzelnen Untersuchungen, wann diese stattfinden sollen.

Wann ein Nachweis über die eigene Abstinenz gefordert wird

Eine MPU ohne Abstinenznachweis: Bei einem THC-Konsum ist dies eher unwahrscheinlich
Eine MPU ohne Abstinenznachweis: Bei einem THC-Konsum ist dies eher unwahrscheinlich


Wie schon eingangs erwähnt, können Betroffene eine MPU auch bestehen, ohne einen Abstinenznachweis erbringen zu müssen. Entscheidend ist, welches Delikt der Auflage zugrunde liegt.

Wurden Fahrer unter Einfluss von illegalen Drogen hinterm Steuer erwischt und/oder wurde bei einem Drogentest im Straßenverkehr ein Konsum nachgewiesen, dann wird im Regelfall stets ein Abstinenznachweis angeordnet. Über welchen Zeitraum sich dieser erstreckt, hängt häufig von der Einschätzung der persönlichen Drogenproblematik ab. Meist handelt es sich um ein Jahr. Eine kürzere Periode ist dann denkbar, wenn der eigene Konsum eher sporadisch ist – ein gelegentliches Kiffen etwa.

So ist eine MPU ohne einen Abstinenznachweis bei einem Drogen-Delikt im Straßenverker sehr unwahrscheinlich. Im Falle von Trunkenheit sieht es etwas anders aus: Auch hier ist ausschlaggebend, wie das individuelle Verhältnis zum Alkohol bewertet wird. Ist von einem regelmäßigen Alkoholmissbrauch auszugehen – z. B., wenn eigene Aussagen dies vermuten lassen – dann wird auch in solch einem Fall der Nachweis über die eigene Abstinenz unverzichtbar.

Eine MPU ohne Abstinenznachweis zu bestehen, ist durchaus möglich
Eine MPU ohne Abstinenznachweis zu bestehen, ist durchaus möglich

Außerdem ist es durchaus möglich, nach einer Trunkenheit am Steuer eine MPU ohne einen Abstinenznachweis von Alkohol bestehen zu können. Auch hierfür müssten Umstände gegeben sein, die auf einen nur unregelmäßigen Konsum und nicht auf einen Missbrauch schließen lassen.

Daneben sind auch andere Verhaltensweisen denkbar, welche die Erbringung einer MPU begründen, jedoch ohne einen Abstinenznachweis zu fordern. So heißt es in § 46 Abs. 1 der Fahrerlaubnisverordnung:

Erweist sich der Inhaber einer Fahrerlaubnis als ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen, hat ihm die Fahrerlaubnisbehörde die Fahrerlaubnis zu entziehen. Dies gilt insbesondere, wenn Erkrankungen oder Mängel nach den Anlagen 4, 5 oder 6 vorliegen oder erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Vorschriften oder Strafgesetze verstoßen wurde und dadurch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist.

Wer also beharrlich gegen Verkehrsvorschriften verstößt oder wer zu Aggressionen neigt, kann ebenso eine MPU erhalten. Hierfür ist dann jedoch im Regelfall kein Nachweis über die Enthaltsamkeit von Drogen zu erbringen.

Woher weiss ich, ob ich einen Abstinenznachweis machen muss?

Im Regelfall wird Ihnen vorher mitgeteilt, ob Ihre MPU ohne oder mit Abstinenznachweis erfolgen muss. Haben Sie keine Information diesbezüglich erhalten, dann können Sie dies auch selbst erfragen. Wann Sie einen entsprechenden Test machen müssen, wird Ihnen hingegen kurzfristig mitgeteilt; das ergibt Sinn, denn schließlich sollen sich Betroffene nicht in irgendeiner Weise darauf vorbereiten.

An dieser Stelle ein Hinweis: Gerade was den Abstinenznachweis angeht, sind viele Halbwahrheiten in Umlauf. Angebliche Wunderpillen, welche die Leberwerte verbessern, geheime Haushaltstipps et cetera. Es ist nur allzu verständlich, dass Betroffene die MPU positiv bestehen möchten. Dennoch hilft für den positiven Abstinenznachweis meist nur ein gesunder Lebensstil und Enthaltsamkeit.

Haben Sie hingegen Ihre MPU bestanden, ohne einen Abstinenznachweis erbringen zu müssen, dann wird dieser im Regelfall auch nicht nachträglich verlangt.

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Über den Autor

Autor
Cynthia W.

Cynthia ist seit 2016 Online-Redakteurin bei bussgeldkataloge.de. Mit einem umfangreichen Hintergrundwissen zu Rechtsthemen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Konzepte verständlich zu erklären, unterstützt sie unser Redaktionsteam bei der Erstellung von informativen und spannenden Artikeln rund ums Verkehrsrecht.

2 Gedanken zu „Eine MPU ohne Abstinenznachweis bestehen – das ist möglich

  1. Adrian

    Hallo mein Problem ist wohlgemerkt immer noch undzwar wahr ich nie mals im Besitz eines Führerscheines sondern nur einer mofa prüfbescheinigung . Hab ein Unfall gehabt (Nicht meine Schuld gewesen )und Blut wert hat ergeben 0,5 Promille und 0,8 wert an thc . Mpu Vorbereitung wurde zwar gemacht aber da wurde mir erst gesagt dass ich Abstinenz vorlegen sollte was mir aber nie klar wahr . Will unbedingt mein Führerschein haben hab in der Zeit nach dem Unfall nur auf die TÜV Prüfungen Termin gewartet. ((Ich Alter 23 Jahre M. Azubi Kfz. ))
    Anwalt wahr was dass betrifft …. ist jz auch schon 3 Jahre glaub ich her .
    Meine Überlegung wahr eh schon Antrag auf cannabis zu stellen aber es ist schwer ihn zu bekommen ob wohl die Voraussetzungen bei mir da sind..z.B. Epilepsie, chronische schmerzen…..

  2. Palme

    Moin Moin
    Ich hatte eiñe Teilnahme für 12 Monate an einem Abstiñenzprogramm für Alkohol, diese wäre bis 2. November gelaufen. Bei der letzten Probe war der Befund positiv mit 220ng/ml, ich habe nie Alkohol getrunken. Natürlich bin ich raus, obwohl ich nachweisen kann, durch Blut und Haarprobe keinen Alkohol getrunken zu haben. Was soll ich jetzt tun im Dezember wollte ich zur MPU. Ich bin wirklich ratlos.viele Grüße Frau Palme

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