PKW-Maut in England – Wo werden Mautgebühren in Großbritannien fällig?

Zwar gibt es bereits eine flächendeckende LKW-Maut in Großbritannien (GB), eine für das Auto gibt es hingegen nur an bestimmten Stellen. Hier lesen Sie, wo Sie eine PKW-Maut in England entrichten müssen, wie Sie die Gebühr am einfachsten bezahlen können und wie hoch die Maut in Großbritannien für PKW eigentlich ist.

FAQ: PKW-Maut in Großbritannien

Wo muss ich in GB PKW-Maut zahlen?

Für den Autobahnabschnitt der M6, einige Tunnel und Brücken sowie im Ortskern von Durham muss Maut gezahlt werden. Daneben gibt es eine City- und eine Umweltmaut in London. Weitere gebührenpflichtige Strecken finden Sie hier.

Wie hoch sind die Mautgebühren?

Die Gebühren unterscheiden sich zum Teil stark. Für die City-Maut wird eine tägliche Gebühr von 12 bis 13 Euro fällig. Alte Diesel-Fahrzeuge zahlen zusätzlich 14,30 Euro pro Tag. In Durham zahlen alle Kfz nur £ 2. Auf der M6 liegen die Gebühren tagsüber für PKW bei 7,08 Euro. Genauere Infos finden Sie hier.

Wie kann ich die Maut in GB am besten zahlen?

Am einfachsten zahlen Sie die PKW-Maut über das Internet oder per SMS.

Autobahnmaut in England und weitere gebührenpflichtige Strecken

Maut in Schottland, England, Wales und Nordirland (Großbritannien)
Maut in Schottland, England, Wales und Nordirland (United Kingdom)

LKW müssen seit April 2014 Maut in England entrichten. Das gilt für das gesamte Vereinigte Königreich (UK) für LKW ab 12 Tonnen, bevor sie dieses befahren. Die PKW-Maut bezieht sich in England primär auf die Hauptstadt London und auf den Autobahnabschnitt der M6. Hier müssen alle Fahrzeuge eine Maut entrichten. Daneben gibt es einige Tunnel und Brücken, die mautpflichtig sind. Dazu gehören unter anderem:

Für einige Tunnel und Brücken fallen Mautgebühren in England an.
Für einige Tunnel und Brücken fallen Mautgebühren in England an.
  • die Dunahm-Brücke auf der A57
  • die Batheaston-Brücke auf der A4
  • die Humber-Brücke auf der A15
  • die Whitney-O-Wye-Brücke auf der B4350
  • die Whitchurch-Brücke auf der B471
  • die Cartford-Brücke
  • der Tyne-Tunnel auf der A19
  • der Mersey-Tunnel

Oben wurde die Autobahn M6 bereits erwähnt. Diese ist die einzige privat finanzierte im Vereinigten Königreich. Die Einnahmen aus der M6 Toll werden daher hauptsächlich in die Instandhaltung der Strecke investiert. Sie verläuft von Birmingham bis nach Wolverhampton auf insgesamt 45 Kilometern.

Daneben ist außerdem der Ortskern von der historischen Stadt Durham mautpflichtig. Das betrifft alle Kfz in der Zeit zwischen 10 bis 16 Uhr von Montag bis Samstag. An Feiertagen fallen keine Gebühren an. Ansonsten betragen diese £ 2 pro Tag.

Wie hoch sind die Mautgebühren in England?

Die Höhe der Maut in England richtet sich an verschiedenen Faktoren aus. Auf der M6 spielt etwa eine Rolle, wie viele Räder und Achsen das jeweilige Gefährt hat. Daneben kommt es auf die Tageszeit an, in der Sie die Strecke befahren wollen. Von 6 bis 23 Uhr sind die Mautgebühren etwas höher als in der Nacht oder am Wochenende. Für einen gewöhnlichen PKW fallen etwa £ 6,40 an, wenn er tagsüber die M6 nutzen möchte. Wer das eigene Mautsystem der M6 mit einer Vignette für England nutzt, profitiert unter anderem von Rabatten.

In Durham hingegen ist die Maut immer gleich hoch: £ 2 für jedes Kfz. Auch die Preise für die City-Maut in England machen keine Unterschiede zwischen den Fahrzeugklassen. Je nach Zahlungsart und –zeitpunkt werden £ 10,50 bis zu £ 14 am Tag berechnet.

City-Maut in England – Congestion Charge

Seitdem eine City-Maut in England (genauer in London) eingeführt wurde, gibt es dort weniger Staus.
Seitdem eine City-Maut in England (genauer in London) eingeführt wurde, gibt es dort weniger Staus.

London war bis 2006 die größte Stadt, die eine Staugebühr bzw. eine City-Maut eingeführt hat. Autofahrer müssen, um die Innenstadt befahren zu dürfen, seit 2003 an Werktagen in der Zeit von 7 bis 18.30 Uhr die Gebühr in Höhe von £ 10,50 (bei Online-Zahlung, etwa 12 Euro) und £ 11,50 (rund 13,15 Euro) bei Nutzung einer anderen Zahlungsmöglichkeit entrichten. Die Mautrechnung steigt, wenn Sie diese nicht rechtzeitig und vor allem zeitnah begleichen. So sollen Sie dazu angehalten werden, die Maut in England pünktlich zu bezahlen. Meist ist das sogar Wochen im Voraus möglich.

Durch die Einführung dieser City-Maut in England, die im englischen Raum Congestion Charge heißt, ist der Verkehr in der Innenstadt stark zurückgegangen, wodurch weniger Staus entstehen. Die Londoner steigen vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel um, welche mit den Mauteinnahmen gefördert werden. Weil allerdings mehr Leute auf den eigenen fahrbaren Untersatz verzichten als erwartet, bewegen sich die Einnahmen aus dieser Maut in England nicht in so einem hohen Bereich, wie es sich die Regierung erhofft hat.

Überprüft wird das System von zahlreichen Kameras, die die Nummernschilder der PKWs erfassen und mit einer Datenbank abgleichen, um den Halter zu ermitteln.

Alte Autos zahlen teilweise doppelt so viel Maut in England

Neben der City-Maut in England gibt es seit Anfang April 2019 weitere Gebühren für Autofahrer von älteren Fahrzeugen im selben Bereich. Diesel-Autos müssen gar die Euro-Norm 6 erreichen und dürfen zudem nicht älter als vier Jahre sein, damit sie neben der Staumaut nicht noch die neue Umweltmaut zahlen müssen. Diese beträgt £ 12,50 (rund 14,30 Euro) für einen Tag und ist damit höher als die City-Maut. England möchte so in der Innenstadt von London, die nun als Ultra Low Emission Zone (ULEZ) ausgeschildert ist, eine noch bessere Luftqualität erreichen. Faktisch hat England damit ein Diesel-Fahrverbot eingeführt. Für Benziner gilt die Euro-Norm 4 und ein Höchstalter von 13 Jahren.

Wie Sie die Autobahngebühren in England bezahlen können

Nicht nur für die Autobahn M6 lässt sich die Maut in England auf verschiedene Weise bezahlen. Es gibt einige Mautstationen, bei denen Sie in bar oder mit EC-, Kredit- oder manchmal auch mit einer Tankkarte zahlen können. In einigen Fällen steht auch Personal zur Hilfe bereit. Bequemer lässt sich die Maut in England aber über das Telefon, per SMS oder das Internet über zahlreiche Mautportale begleichen. Die Durham-Maut in England können Sie beispielsweise auch in Parkhäusern entrichten.

Maut in Großbritannien nicht gezahlt – Das erwartet Sie

Maut in Großbritannien nicht gezahlt? Das kann teuer werden.
Maut in Großbritannien nicht gezahlt? Das kann teuer werden.

Wer die City-Maut in England bzw. London nicht entrichtet, muss ein Bußgeld zahlen. Die Staffelung der Bußgelder ähnelt der in Italien. Wer schon einmal einen Bußgeldbescheid aus dem stiefelförmigen Land erhalten hat, kennt diese Staffelung mit verschiedenen Fristen und entsprechenden Rabatten für die Zahlung, wie sie in einigen Ländern der Regelfall ist, bereits.

Mit den Geldbußen für das Nichtentrichten der City-Maut werden in England zunächst £ 65 fällig. Erhalten Sie den Bußgeldbescheid, sollten Sie diesen am besten innerhalb von zwei Wochen bezahlen. Danach werden schon ganze £ 130 angesetzt. Lassen Sie zwei weitere Wochen verstreichen, also insgesamt vier Wochen ab Erhalt, erhöht sich das Bußgeld nun auf £ 195.

Haben Sie beispielsweise die Maut im ausgeschilderten Bereich von Durham bis 18 Uhr am Tag des Befahrens nicht bezahlt, müssen Sie in der Regel ein Bußgeld in Höhe von £ 50 erwarten.

LKW-Fahrer trifft es etwas härter: Haben diese die Maut für ihren Lastkraftwagen nicht gezahlt, können bis zu £ 300 Geldbuße angesetzt werden, welche an Ort und Stelle zu zahlen sind.

Übrigens können Bußgelder aus dem Ausland in Deutschland vollstreckt werden. In der EU gibt es etwa ein Abkommen, das es ermöglicht, Geldbußen ab einer Höhe von 70 Euro in den Mitgliedsstaaten einzutreiben. Das kann einige Wochen oder sogar Monate dauern. Es lohnt sich trotzdem, das Bußgeld schnell zu zahlen, weil die Fristen immer ab Erhalt und nicht ab dem Tattag berechnet werden.

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Über den Autor

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Cynthia W.

Cynthia ist seit 2016 Online-Redakteurin bei bussgeldkataloge.de. Mit einem umfangreichen Hintergrundwissen zu Rechtsthemen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Konzepte verständlich zu erklären, unterstützt sie unser Redaktionsteam bei der Erstellung von informativen und spannenden Artikeln rund ums Verkehrsrecht.

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