Radarwarner in der Schweiz – Darf im Nachbarland vor Blitzern gewarnt werden?

Vor allem Touristen aus dem Ausland, die sich nur vorübergehend während dem Urlaub in der Schweiz aufhalten, sind sich der speziellen hier geltenden Bestimmungen zu Radarwarnern häufig nicht bewusst. Um Sanktionen wie beispielsweise einem Bußgeld aus dem Weg zu gehen, sollten Sie jedoch vor einem Aufenthalt in der Schweiz die nötigen Informationen einholen.

Übersicht zu Bussen in der Schweiz wegen Geschwindigkeitsverstößen

Geschwindigkeitsverstoß in der SchweizGeldbusseandere Konsequenzen ­
1-5 km/h innerorts37 €
6-10 km/h innerorts110 €
11-15 km/h innerorts229 €
16-20 km/h innerortsHöhe der Busse unbestimmtVerwarnung
21-25 km/h innerortsHöhe der Busse unbestimmt (ggf. Freiheitssrafe)Führerschein wird für einen Monat entzogen
mehr als 25 km/h innerortsAnzeigeFührerschein wird für drei Monate entzogen
1-5 km/h außerorts37 €
6-10 km/h außerorts92 €
11-15 km/h außerorts147 €
16-20 km/h außerorts220 €
21-25 km/h außerortsHöhe der Busse unbestimmtVerwarnung
mehr als 25 km/h außerortsHöhe der Busse unbestimmt (ggf. Freiheitsstrafe)Führerschein kann zwischen einem und drei Monaten entzogen werden

FAQ: Radarwarner in der Schweiz

Ist eine Blitzer-App in der Schweiz erlaubt?

Nein, der Gebrauch derartiger Blitzerwarner ist dort verboten.

Ich besitze einen Radarwarner, habe ihn aber nicht benutzt. Drohen mir Strafen?

Ja, auch das Mitführen eines solchen Warnsystems ist in der Schweiz bereits verboten.

Welche Konsequenzen haben Radarwarner in der Schweiz?

Der Fahrer muss mit einer Busse von bis zu 1000 Euro rechnen. Zudem kann das Gerät beschlagnahmt oder zerstört werden.

Radarwarner in der Schweiz benutzen – Davon ist abzuraten

Navigationsgeräte mit integriertem Radarwarner sind in der Schweiz nicht erlaubt.
Navigationsgeräte mit integriertem Radarwarner sind in der Schweiz nicht erlaubt.

Was im Hinblick auf Blitzerwarner in der Schweiz wichtig ist

Insbesondere bei Vergehen im Bereich der Geschwindigkeitsüberschreitung kann es im Nachbarland Deutschlands mitunter teuer werden, denn hier gehen die Schweizer Behörden zum Teil wesentlich strenger mit Verkehrssündern ins Gericht. In diesem Zusammenhang wurde im Jahr 2013 sogar extra ein Programm ins Leben gerufen, das die Verkehrssicherheit dauerhaft erhöhen soll. Es trägt den Namen „Via Sicura“.

Im Rahmen des genannten Programms kam es auch zur Verschärfung der Regeln hinsichtlich sogenannter Radarwarner. Informationen darüber, welche Gesetze in der Schweiz bei der Warnung vor Radarfallen genau gelten und ob Sie sich schon strafbar machen, wenn Sie einen Radarwarner kaufen in der Schweiz, erhalten Sie in unserem Ratgeber.

Radarwarner: In der Schweiz sind sie verboten

Radarwarner sind in der Schweiz auch als App für das Handy verfügbar. Der Gebrauch ist per Gesetz jedoch verboten.
Radarwarner sind in der Schweiz auch als App für das Handy verfügbar. Der Gebrauch ist per Gesetz jedoch verboten.

Mit Hilfe sogenannter Radarwarner, die als technisches Gerät oder App zur Verfügung gestellt werden, können sich trickreiche Verkehrsteilnehmer vor Blitzern warnen lassen. Aber das verwenden einer Blitzer-App in der Schweiz ist nicht ratsam. Denn Radarwarner sind in der Schweiz seit 2013 per Gesetz verboten.

Daher können Sie bei Gebrauch einer Radar-App in der Schweiz unter Umständen strafrechtlich verfolgt werden. Aus diesem Grund sollten es Touristen nicht riskieren, sich vor einem Blitzer in der Schweiz durch eine App vorwarnen zu lassen.

Temposünder, denen Radarwarner eine willkommene Hilfe sind, sollten darüber Bescheid wissen, dass die Nutzung solcher Geräte in der Schweiz teuer werden kann. Im Straßenverkehrsgesetz sind solche „Warnungen vor Verkehrskontrollen“ in Artikel 98a behandelt. Im Gesetzestext heißt es hierzu wie folgt:

Geräte oder Vorrichtungen, die dazu bestimmt sind, die behördliche Kontrolle des Strassenverkehrs zu erschweren, zu stören oder unwirksam zu machen.

Radarwarner in der Schweiz kaufen: Machen Sie sich dadurch schon strafbar?

Bereits durch das Einbauen von einem Radarwarner machen Sie sich in der Schweiz strafbar.
Bereits durch das Einbauen von einem Radarwarner machen Sie sich in der Schweiz strafbar.

Radarwarner in der Schweiz sind nicht nur im Hinblick auf die Nutzung der Geräte gesetzlich verboten. Das bedeutet in der Praxis: Bereits durch den Erwerb eines TomTom-Navigationsgerätes mit Radarwarner in der Schweiz, machen Sie sich in der Regel strafbar.

Weiterhin sind Radarwarner in der Schweiz auch in Form von Apps, die Sie vor Radarfallen warnen können, nicht erlaubt. Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich letztlich weder die Nutzung noch der Kauf oder Verkauf genannter Geräte.

Folgende Liste fasst zusammen, welche Handlungen im Zusammenhang mit den genannten Warnsystemen in der Schweiz geahndet werden können:

  • Einfuhr
  • Weitergabe
  • Verkauf
  • Werbung
  • Einbau in Pkw oder andere Fahrzeuge
  • Mitführung und Verwendung in Fahrzeugen

„Radar-Bussen“ drohen in der Schweiz beim Gebrauch von Radarwarnsystemen

Radarwarner: In der Schweiz droht bei Gebrauch, Einbau oder auch Weitergabe eine Geldbuße.
Radarwarner: In der Schweiz droht bei Gebrauch, Einbau oder auch Weitergabe eine Geldbusse.

Wer entgegen der geltenden Gesetze trotzdem einen Radarwarner in der Schweiz benutzt, dem drohen Konsequenzen. Wenn Sie im Rahmen einer Verkehrsüberwachung von den Beamten erwischt werden, kann Ihnen das Warngerät entzogen oder sogar vernichtet werden. Darüber entscheidet letztlich das zuständige Gericht.

Da die Schweizer Behörden bei Radarwarnern nicht zu Späßen aufgelegt sind, sollten sich Temposünder genau überlegen, was Ihnen das Risiko der Benutzung solcher Geräte wert ist.

Denn wenn das Warngerät zerstört wird, sind die Anschaffungskosten, welche nicht selten in stattlicher Höhe liegen, dahin. Ob sich unter diesen Voraussetzungen das Umgehen eines Bußgeldbescheides für zu schnelles Fahren noch lohnt, ist daher fraglich.
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Über den Autor

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Cynthia W.

Cynthia ist seit 2016 Online-Redakteurin bei bussgeldkataloge.de. Mit einem umfangreichen Hintergrundwissen zu Rechtsthemen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Konzepte verständlich zu erklären, unterstützt sie unser Redaktionsteam bei der Erstellung von informativen und spannenden Artikeln rund ums Verkehrsrecht.

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