Straßenverkehrsordnung (StVO) in Spanien: La ley del Tráfico

Von Cynthia W.

Letzte Aktualisierung am: 10. Februar 2024

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Andere Länder, andere Verkehrsregeln: Bei einem Vergleich zwischen Deutschland und España entspricht dies nur zum Teil der Wahrheit. Viele deutsche Vorschriften unterscheiden sich kaum von denen in „La ley del Tráfico“, wie die Straßenverkehrsordnung (StVO) in Spanien genannt wird. Infos zu den wichtigsten Vorschriften aus dem spanischen Regelwerk finden Sie im Ratgeber. Zusätzlich erklären wir, wie Sie sich nach einem Verstoß gegen die StVO in Spanien verhalten sollten.

Bußgeldtabelle: Verstöße gegen die StVO in Spanien

TatbestandSanktionen in Euro
Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/hAb 100
Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 50 km/hAb 600
RotlichtverstoßAb 200
Handy am SteuerAb 200
Verstoß gegen die GurtpflichtAb 200
ParkverstoßBis 200
Alkohol am SteuerAb 500

FAQ: Straßenverkehrsordnung in Spanien

Welche Höchstgeschwindigkeiten sieht die spanische StVO vor?

In España dürfen Sie innerorts je nach Anzahl der Fahrspuren pro Fahrtrichtung entweder 20, 30 oder 50 km/h schnell fahren. Auf Landstraßen sind 90 km/h erlaubt, auf Schnellstraßen höchstens 100 km/h. Bei Fahrten auf der Auto‌bahn gilt eine Maximalgeschwindigkeit von 120 km/h. Infos zu Geschwindigkeitsüberschreitungen in Spanien finden Sie in unserem Ratgeber dazu.

Welche Promille‌grenze gilt in Spanien?

Die Straßenverkehrsordnung in Spanien sieht ein Alkohollimit von 0,5 Promille vor. Fahranfänger müssen sich an eine Grenze von 0,3 Promille halten. Mehr zur Promillegrenze in Spanien verrät Ihnen unser Ratgeber.

Was passiert, wenn ich gegen die Straßenverkehrsordnung in Spanien verstoßen habe?

Bei Verstößen müssen Sie mit einem Bußgeldbescheid rechnen. Wie Sie sich verhalten sollten, wenn Sie bei einem Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung in Spanien erwischt wurden, erfahren Sie hier.

Die wichtigsten Vorschriften aus der Straßenverkehrsordnung in Spanien

Straßenverkehrsordnung: In Spanien gelten zum Teil andere Vorschriften.
Straßenverkehrsordnung: In Spanien gelten zum Teil andere Vorschriften.

Bevor Sie die Reise nach España mit dem Auto antreten, sollten Sie sich in jedem Fall mit den spanischen Verkehrsregeln auseinandersetzen. Schließlich möchte sich wohl niemand den Urlaub von einem hohen Bußgeld verderben lassen. Damit dies nicht geschieht, haben wir anschließend für Sie eine Auswahl der wichtigsten Vorschriften aus der spanischen StVO zusammengestellt.

Welche Tempolimits sieht die Straßenverkehrsordnung in Spanien vor?

Deutschland ist mitunter bei ausländischen Fahrern so beliebt, weil es auf bestimmten Abschnitten der Autobahn keine vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit gibt, sondern lediglich eine Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Als deutscher Fahrer sollten Sie jedoch keinesfalls davon ausgehen, dass dies auch im Ausland der Fall ist. Die Straßenverkehrsordnung in Spanien sieht vielmehr die folgenden Tempolimits vor:

  • Innerhalb geschlossener Ortschaften: 20, 30 oder 50 km/h
  • Auf Landstraßen: 90 km/h
  • Auf Schnellstraßen: 100 km/h
  • Auf der Autobahn: 120 km/h
Innerorts sieht die StVO in Spanien maximal 20, 30 oder 50 km/h vor.
Innerorts sieht die StVO in Spanien maximal 20, 30 oder 50 km/h vor.

Seit dem 11. Mai 2021 gelten in spanischen Städten strengere Tempolimits. Bis zu 50 km/h schnell dürfen Sie innerorts nur noch fahren, wenn es mindestens zwei Fahrstreifen für jede Fahrtrichtung gibt.

Maximal 30 km/h sind auf Straßen erlaubt, bei denen es für jede Fahrtrichtung eine Fahrspur gibt. Handelt es sich um eine schmale Straße, bei der sich beide Fahrtrichtungen die gleiche Fahrspur teilen und ist der Gehweg nicht klar abgetrennt, so sinkt das Tempolimit auf 20 km/h.

Ansonsten sollten Sie bedenken, dass nicht nur die erlaubte Maximalge­schwindigkeit eine andere ist, sondern auch auf gewissen Autobahnabschnitten eine Maut für die Nutzung verlangt wird. Darauf weist das Verkehrszeichen mit der Aufschrift „Autopista de peaje“ hin.

Alkohol am Steuer: Was besagt die Straßenverkehrsordnung in Spanien?

In Bezug auf Alkohol am Steuer müssen sich deutsche Fahrer nicht umgewöhnen: Wie die deutsche schreibt auch die spanische StVO eine Promillegrenze von 0,5 vor. Möchten Sie sich also ein Gläschen Weißwein oder ein Bier zu Paella, Chorizo und Co. gönnen, spricht normalerweise nichts dagegen, sofern Sie es nicht übertreiben.

Einen Unterschied sollten Sie jedoch bedenken: In Deutschland müssen sich Fahranfänger, die sich noch in der Probezeit befinden, an eine Null-Promille-Grenze halten. Die Straßenverkehrsordnung in Spanien ist da etwas lockerer: Sind Sie noch nicht länger als zwei Jahre im Besitz einer Fahrerlaubnis, gilt für Sie ein Alkohollimit von 0,3 Promille.

Was ist beim Parken gemäß Straßenverkehrsordnung in Spanien zu beachten?

Ob das Parken gemäß der Straßenverkehrsordnung in Spanien gestattet ist oder nicht, verraten Ihnen spezielle Markierungen auf der Straße. Je nachdem, welche Farbe Sie vor sich haben, gelten andere Vorschriften:

Farbige Markierungen verraten Ihnen, ob das Parken laut Straßenverkehrsordnung in Spanien erlaubt ist.
Farbige Markierungen verraten Ihnen, ob das Parken laut Straßenverkehrsordnung in Spanien erlaubt ist.
  • Durchgezogene, gelbe Linie: Sowohl das Halten als auch das Parken sind verboten.
  • Unterbrochene gelbe Linie bzw. Zickzacklinie: Hier herrscht ein Parkverbot.
  • Blaue Markierung: Es handelt sich um eine Parkzone, die entweder gebührenpflichtig ist oder nur zeitlich begrenzt genutzt werden darf. Sie sollten auf zusätzliche Schilder achten und Ausschau nach einem entsprechenden Automaten halten, an dem Sie einen Parkschein erwerben können.
  • Markierung in Orange oder Grün: Diese Parkflächen sind in der Regel den Anwohnern vorbehalten. Zum Teil können Sie Ihr Fahrzeug jedoch mit einem Parkschein zeitlich begrenzt dort abstellen.
  • Weiße Markierung: Dieser Parkplatz ist kostenlos.

Handy, Vorfahrt, Warnweste: Weitere Vorschriften aus der StVO in Spanien

Gemäß der Straßenverkehrsordnung in Spanien ist die Nutzung von einem Handy am Steuer nicht erlaubt, es sei denn, Sie benutzen dafür eine Freisprechanlage. Weiterhin sollten Sie darauf achten, eine Warnweste mitzuführen, die Sie bei einem Verkehrsunfall oder einer Panne auf Landstraßen oder der Autobahn verpflichtend anlegen müssen.

Ein eigenes Verkehrsschild, das auf eine Vorfahrtsstraße hinweist, gibt es in España nicht. Aus diesem Grund sollten Sie verschärft auf Stoppschilder achten und bedenken, dass laut der Straßenverkehrsordnung in Spanien in einem Kreisverkehr immer der Fahrer Vorfahrt hat, der sich bereits im Inneren des Kreisels befindet. Bei Unsicherheiten sollten Sie stets anderen Fahrern die Vorfahrt gewähren.

Sie haben gegen die StVO in Spanien verstoßen?

Der spanische Bußgeldkatalog hat den Ruf, zu den strengsten in ganz Europa zu zählen. Demzufolge können die Sanktionen durchaus härter als in Deutschland ausfallen, wenn Sie gegen die Straßenverkehrsordnung in Spanien verstoßen. Aufgrund eines speziellen Vollstreckungsabkommens ist es den Behörden im Übrigen möglich, spanische Bußgelder auch in Deutschland zu vollstrecken.

Was geschieht bei Verstößen gegen die StVO in Spanien?
Was geschieht bei Verstößen gegen die StVO in Spanien?

Dazu muss lediglich eine Bagatellgrenze von 70 Euro überschritten sein, was jedoch relativ schnell der Fall ist. Ereilt Sie also ein Bußgeldbescheid aus Spanien, sollten Sie diesen keinesfalls ignorieren. Die spanischen Behörden gewähren außerdem einen Rabatt von 50 Prozent, wenn Sie den entsprechenden Betrag innerhalb von 20 Tagen begleichen.

Wichtig: Zwar können die Bußgelder bei einem Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung in Spanien auch in Deutschland eingetrieben werden, dies gilt allerdings nicht für Punkte oder Fahrverbote. Letztere gelten ausschließlich auf spanischem Grund und Boden. Da in España Punkte abgezogen und nicht erteilt werden, also ein anderes System Anwendung findet, betrifft Sie dies als deutscher Autofahrer ebenfalls nicht.

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Über den Autor

Autor
Cynthia W.

Cynthia ist seit 2016 Online-Redakteurin bei bussgeldkataloge.de. Mit einem umfangreichen Hintergrundwissen zu Rechtsthemen und der Fähigkeit, komplexe rechtliche Konzepte verständlich zu erklären, unterstützt sie unser Redaktionsteam bei der Erstellung von informativen und spannenden Artikeln rund ums Verkehrsrecht.

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