Während Autofahrer von der anstehenden PKW-Maut auf Grund von rechtlichen Hindernissen und der noch zu installierenden Systeme bis voraussichtlich Oktober 2020 verschont bleiben, müssen LKW-Fahrer bereits seit 2005 Mautgebühren nach aktueller Mauttabelle entrichten. Diese Gebühren haben sich zum 1. Januar 2019 erhöht. Wie sich die Erhöhung in der Mauttabelle zusammensetzt und warum es überhaupt zu einer Anhebung der Mautgebühren kam, lesen Sie hier.
Diese Mautsätze gelten derzeit
Schadstoffklasse | Gesamtgewicht des Lkw | Mautsatz in Cent |
---|---|---|
Kategorie A | 7,5 bis unter 12 Tonnen | 9,3 |
12 bis 18 Tonnen | 12,8 | |
über 18 Tonnen (bis 3 Achsen) | 17,3 | |
über 18 Tonnen (4 oder mehr Achsen) | 18,7 | |
Kategorie B | 7,5 bis unter 12 Tonnen | 10,4 |
12 bis 18 Tonnen | 13,9 | |
über 18 Tonnen (bis 3 Achsen) | 18,4 | |
über 18 Tonnen (4 oder mehr Achsen) | 19,8 | |
Kategorie C | 7,5 bis unter 12 Tonnen | 11,4 |
12 bis 18 Tonnen | 14,9 | |
über 18 Tonnen (bis 3 Achsen) | 19,4 | |
über 18 Tonnen (4 oder mehr Achsen) | 20,8 | |
Kategorie D | 7,5 bis unter 12 Tonnen | 14,6 |
12 bis 18 Tonnen | 18,1 | |
über 18 Tonnen (bis 3 Achsen) | 22,6 | |
über 18 Tonnen (4 oder mehr Achsen) | 24,0 | |
Kategorie E | 7,5 bis unter 12 Tonnen | 15,6 |
12 bis 18 Tonnen | 19,1 | |
über 18 Tonnen (bis 3 Achsen) | 23,6 | |
über 18 Tonnen (4 oder mehr Achsen) | 25,0 | |
Kategorie F | 7,5 bis unter 12 Tonnen | 16,7 |
12 bis 18 Tonnen | 20,2 | |
über 18 Tonnen (bis 3 Achsen) | 24,7 | |
über 18 Tonnen (4 oder mehr Achsen) | 26,1 |
FAQ: Mauttabelle
Die Mauttabelle geht danach, wie viel ein LKW wiegt und welche Schadstoffklasse er hat. Die Schadstoffklasse A entspricht Euro-Norm 6, Klasse F ist gleichzusetzen mit Euro-Norm 1. Je schlechter die Schadstoffklasse und je schwerer der LKW ist, desto höher sind die Mautgebühren.
Die Mautgebühren auf deutschen Autobahnen und Bundesstraßen liegen zwischen 9,3 ct und 26,1 ct pro Kilometer.
Fahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen ab 7,5 t zGG, die für den Güterkraftverkehr vorgesehen sind oder für diesen benutzt werden, müssen Maut zahlen – sprich: die Maut gilt für Lkw.
Was hat sich in der Mauttabelle zum 1. Januar 2019 verändert?

Inhalt
Für LKW fallen seit 2005 Mautgebühren nach der gültigen Mauttabelle für Bundesautobahnen an. Zwar waren auch einige stark befahrene Bundesstraßen betroffen, für all diese müssen Fahrer aber erst seit 1. Juli 2018 Maut zahlen.
Nach dem Beschluss dieses Gesetzes hat die Bundesregierung Ende 2018 sowohl die Erhöhung der Mautgebühren als auch die Berücksichtigung von Lärm- und Luftbelastung durch die einzelnen Fahrzeuge in der Mauttabelle beschlossen.

Das heißt: Seit 2019 werden die Mautgebühren in der Mauttabelle nicht nur anhand der Achsen eines LKW berechnet, sondern auch auf Grund seiner zulässigen Gesamtmasse.
Dadurch werden zum ersten Mal auch LKW ab einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von 7,5 Tonnen in die Lärmbelästigung einberechnet. Zudem wird zwischen den verschiedenen Gewichtsklassen in der Mauttabelle unterschieden. Schwere mautpflichtige Fahrzeuge zahlen seit 2019 mehr Maut.
Das bedeutete: Ein LKW mit der Euro-Norm 6 bzw. Schadstoffklasse A, der zum Beispiel zwei Achsen hat, musste bis 2019 noch 8,1 Cent pro mautpflichtigem Kilometer zahlen (unabhängig von seinem Gewicht). Seit Anfang des Jahres wird zusätzlich darauf geachtet, wie viel der 2-Achser wiegt. Bei 7,5 t bis 12 t zGM werden laut Mauttabelle nun 9,3 Cent pro Kilometer fällig. Das entspricht einer Erhöhung für diese Gewichtsklasse von 1,2 Cent.
Ein Gefährt mit zwei Achsen kann aber auch mehr wiegen. Zwischen 12 t und 18 t zulässiges Gesamtgewicht und Abgasnorm Euro 6 sind bereits 12,8 Cent Maut zu zahlen, statt zuvor 8,1 Cent. Das sind also ganze 4,7 Cent mehr Maut.
Sehr schwere und lange Fahrzeuge trifft es am härtesten. Die Beträge in der Mauttabelle wurden bei diesen mautpflichtigen Lastkraftwagen am deutlichsten gesteigert. So musste ein LKW mit vier Achsen und Norm Euro 6 beispielsweise bis zur Erhöhung der Beiträge in der Mauttabelle noch 11,7 Cent pro mautpflichtigem Kilometer aufbringen. Seit 2019 sind es 18,7 Cent Maut bei mehr als 18 t zGM, was einer Anhebung von ganzen 7 Cent entspricht.
Warum wurden die Gebühren in der Mauttabelle angehoben?

Durch die Anpassungen der Mauttabelle an schwere und laute LKW, die die Straßen besonders belasten, rechnet der Bund mit 7,2 Milliarden Euro Einnahmen im Jahr durch die LKW-Maut. Das wären etwa 2,5 Milliarden Euro mehr als in den Jahren zuvor.
Diese Mehreinnahmen resultieren auch aus der Erweiterung der mautpflichtigen Strecken um 40.000 Kilometer Bundesstraße durch die Einführung der Mautpflicht für solche Straßen im Juli 2018.
Die Bundesregierung begründet die Erhöhung der Beiträge in der Mauttabelle und die Ausweitung auf Bundesstraßen mit notwendigen Sanierungsarbeiten an Bundesautobahnen und –straßen. Zudem will sie das Verkehrsnetz weiter ausbauen. Unter anderem aus diesem Grund wird die Maut auch als Infrastrukturabgabe bezeichnet. Daneben soll die Unterscheidung zwischen den Schadstoffklassen dazu führen, dass Unternehmen vermehrt schadstoffarme LKW einsetzen, wodurch vor allem die Stickoxidbelastung gesenkt werden soll.
Grundlage für die Gesetzesänderungen und die Anpassung der Mauttabelle ist unter anderem das Bundesfernstraßenmautgesetz sowie die Gesetze zur Änderung dieses Paragraphen. Das Bundesfernstraßenmautgesetz vereint das ehemalige Autobahnmautgesetz für schwere Nutzfahrzeuge und die Mauterhöhungsverordnung und wurde im Juli 2011 verabschiedet.
Was sind mautpflichtige Fahrzeuge laut Mauttabelle?

Die Gebühren aus der Mauttabelle gelten für alle mautpflichtigen Fahrzeuge. Doch welche sind das? Alle Kraftfahrzeuge oder Fahrzeugkombinationen ab 7,5 t zGM, die für den Güterkraftverkehr vorgesehen sind oder für diesen benutzt werden, müssen Maut zahlen.
Außerdem müssen Fahrer die Beiträge entrichten, wenn ihr Gefährt einen für den Güterverkehr typischen Aufbau zeigt, wie etwa ein Sattelzug. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie dieses privat verwenden oder auch wirklich Güter transportieren.
Daneben gelten für Fuhrwerke, welche nicht für den Güterverkehr vorgesehen sind, die aber einen solchen durchführen, die Sätze aus der Mauttabelle. Die Grundlage bildet hier das Güterkraftverkehrsgesetz.
Ausgenommen von der Mautpflicht sind neben den genannten Forst- und Landwirtschaftsfahrzeugen unter 40 km/h beispielsweise noch Kraftomnibusse, Fahrzeuge von Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, Notdiensten, Straßenreinigung und Zirkus.
Welche Strafe droht, wenn ich die Gebühren aus der Mauttabelle nicht zahle?
Das Bundesamt für Güterverkehr und das Unternehmen Toll Collect sind für die Kontrolle und die Überwachung der Mautzahlungen nach geltender Mauttabelle zuständig. Dafür sind automatische Kontrollbrücken und -säulen im Einsatz, die zum Beispiel erkennen können, ob ein Gerät zur Mauterhebung (On-Board-Unit) installiert ist.
Das Gerät erfasst Fahrzeugdaten, die zur Berechnung der Maut erforderlich sind, wie etwa das Kennzeichen, und ist mit einem GPS-Sender ausgestattet. Die Daten werden dann an das Rechenzentrum von Toll Collect gesendet.

Wer sich so eine On-Board-Unit von Toll Collect nicht einbauen lassen möchte oder bei betrieblichen Störungen, stehen 3500 Mautterminals in Deutschland und den Nachbarländern zur Verfügung. Hier können die Beiträge manuell für einen Streckenabschnitt eingezahlt werden. Für einen schnelleren Vorgang ist eine Registrierung des Fahrzeugs bei Toll Collect möglich. Dann erhalten Sie eine Fahrzeugkarte, in der die wichtigen Daten bereits enthalten sind.
Mit einer Registrierung ist außerdem die Nutzung des Internetportals möglich. Hier profitieren Sie von den bereits hinterlegten Fahrzeugen und Strecken, die Sie dann nur noch auswählen und bestätigen müssen. Diese Möglichkeit bietet sich zum Beispiel für Unternehmen an, in denen nicht die Fahrer Maut zahlen, sondern etwa ein Disponent. Dieser kann die Fahrt dann buchen und dem Fahrer die Buchungsnummer sowie die Zeit, für die die Maut gezahlt wurde, mitteilen.