Die Schweiz will stärker gegen Autoposer vorgehen

Ein Lärm-Blitzer soll für den Einsatz in der Schweiz entwickelt werden.
In Deutschland drohen immer mehr Diesel-Fahrverbote, um die Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr einzudämmen. Eine weitere Form der Umweltbelästung, nämlich die Lärmverschmutzung, wird hingegen bislang vielerorts vernachlässigt. Dabei ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass andauernder Verkehrslärm dazu führen kann, dass eine Person psychisch oder physisch erkrankt. Das schweizerische Kanton Genf hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, gegen dieses Problem vorzugehen.
Das Parlament hat die Regierung aufgefordert, einen sogenannten Lärm-Blitzer entwickeln zu lassen. Dieser soll die Geräuschentwicklung vorbeifahrender Fahrzeuge messen. Wird ein bestimmter Grenzwert überschritten, soll der Lärm-Blitzer auslösen und der Fahrer anschließend sanktioniert werden. Momentan wird ein Grenzwert von 80 Dezibel sowohl für Autos als auch für Motorräder diskutiert.
Wie sieht die Lage in Deutschland aus?
In Deutschland sind Lärm-Blitzer momentan noch kein Thema. Trotzdem müssen Fahrzeuge bezüglich ihrer Lautstärke gewisse Vorschriften einhalten. Laut § 49 Abs. 1 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) gilt unter anderem Folgendes:
Kraftfahrzeuge und ihre Anhänger müssen so beschaffen sein, dass die Geräuschentwicklung das nach dem jeweiligen Stand der Technik unvermeidbare Maß nicht übersteigt.
Verstöße werden in der Regel im Zuge einer Verkehrskontrolle aufgedeckt. Es können die folgenden Sanktionen drohen:
Verstoß | Bußgeld |
---|---|
Verursachen unnötigen Lärms bei der Benutzung des Kfz | 10 € |
Inbetriebnahme eines Fahrzeugs trotz übermäßiger Geräuschentwicklung | 20 € |
Führen eines Kfz mit defekter Schalldämpferanlage | 20 € |
... mit Belästigung anderer Verkehrsteilnehmer | 30 € |
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